Seminarleitung: Prof. Dr. Siegfried Saerberg
Termin: mittwochs, 15.00-16.30 Uhr
Dieses Zitat aus einem Theaterstück von Lio Oppenländer verweist auf die Kraft der Vorstellungen; Vorstellungskraft ist eine wichtige Zutat im Brot, was Kunst und Kultur nährt und was sie für ihre Freund*innen bricht.
Was kann Kunst individuell und gesellschaftlich bewirken?
Das bereits oben zitierte Stück gibt einen Hinweis: „Leute, ich glaube, die Therapie war erfolgreich. Lasst uns von hier verschwinden und die Welt umarmen!“
Dieses Zitat zumindest zeigt eine Bewegung vom Ich zum Wir und schließlich zur Welt.
Beschwichtigt Kunst, fördert sie Fluchttendenzen oder vermag sie auch eine transformative, wenn nicht revolutionäre, Wirkung für sozialen Wandel zu entfalten?
Partizipation an Kunst und Kultur als Rezipient*in und als Produzent*in jedenfalls ist Menschenrecht. Als solches ist sie in Artikel 30 der UN-BRK festgemacht. Allerdings ist dieses Recht sowohl von den Disability Studies als auch von den diversen Aktionsplänen zur Umsetzung der UN-BRK bis heute eher vernachlässigt.
Was vermag die Einbeziehung künstlerischer Schaffens- und Rezeptionsprozesse in das Feld der Disability Studies für die Lebenswelten und Lebenslagen behinderter Menschen und für sozialen Wandel zu bewirken?
Wir lernen im Seminar den künstlerischen Zweig der Disability Studies, die Disability Arts, in vielen ihrer Facetten kennen.
Auch in der Sozialen Arbeit wird das Potential ästhetischer oder kultureller Arbeit auf Seiten ihrer Klient*innen bzw. Nutzer*innen für Welt- und Selbstdeutung, Selbstbildung und Selbst-Ausdruck , Ressourcenaktivierung, Resilienz und Kreativität hervorgehoben.
Wo finden sich Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede zwischen Disability Arts und kulturell-ästhetischer sozialer Arbeit?
Wir werden im Seminar einige Beispiele aus Kulturprojekten anschauen und besprechen, um konkrete Ideen für die Beantwortung jener Fragen zu gewinnen.