Zum Inhalt springen →

Kompaktseminar: Critical Ableism: Eine intersektionale Perspektive auf soziale Ungleichheit!?

Seminarleitung: Nicole Meyer

Vorbesprechung: 5. April, 16.00-17.30 Uhr
Kompakttermine: 24./25. Juni und 8./9. Juli jeweils von 10.00-17.00 Uhr
digital via Zoom-Videokonferenz

Das Konzept des „Ableism“ wird seit mehreren Jahren zunehmend auch im deutschsprachigen Raum akademisch und politisch diskutiert. Zu verstehen ist „Ableism“ als obligatorische Vorannahme eines gesunden, nicht-Behinderten Körpers im Sinne einer ’stillen Norm‘. Die australische Soziolog_In Fiona Kumari Campbell begreift „Ableism“ als gesellschaftliches Struktur- und Ordnungsprinzip, dem grundlegend ALLE Individuen unterworfen sind. Sie plädiert deshalb dafür, sich weniger auf „Disablism“ als Untersuchungsebene zu konzentrieren, sondern den Blick zu wenden und auf die vielfältigen Mechanismen von „Ableism“ zu richten. Darüber hinaus wurde bereits in den Anfängen der Gender Studies und Postcolonial Studies eine Kritik an sexistischen und rassistischen Fähigkeits- und Körpernormen formuliert, so dass Ableism als ein dezidiert intersektionales Phänomen beschrieben werden kann.

Zu Beginn des Seminars stehen Schlüsseltexte der Critical Disability Studies im Mittelpunkt, mittels derer wir die zentralen Aspekte von Ableism erarbeiten. Im Anschluss beschäftigen wir uns dann mit anderen Diskriminierungsmechanismen wie Sexismus und Rassismus, die als unmittelbares Resultat ableistischer Strukturen verstanden werden können. Danach liegt der Fokus vor allem auf jenen gesellschaftlichen Bereichen, in die ableistische Strukturen gleichsam unauflöslich eingelassen sind. Insbesondere ihre Eingebundenheit in die kapitalistische Verwertungslogik und die damit zwangsläufig einhergehende Idealisierung von Leistungsfähigkeit – ob in den Bereichen Arbeit und Bildung, Medizin, Pädagogik, Psychologie und dem gegenwärtigen Kulturbetrieb – sollen exemplarisch betrachtet werden. Abschließend werden darüber hinaus beispielhaft Theorieentwürfe aufgezeigt, die ableistische Strukturen überwinden wollen.

Die Studierenden setzen sich eingehend mit verschiedenen Macht- und Herrschaftsverhältnissen auseinander und diskutieren vornehmlich die Relevanz von Ableism für das Feld Soziale Arbeit.