Lehrbeauftragte: Doris Gerbig
Kompaktseminar, Vorbesprechung, Di., 14.10.2014, 16.30-18.00 Uhr
Raum EG/1, Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, Horner Weg 170, 22111 Hamburg
Fr., 09.01.2015, 09.00-16.00 Uhr; Sa., 10.01.2015, 09.00-16.00 Uhr
Fr., 23.01.2015, 09.00-16.00 Uhr; Sa., 24.01.2015, 09.00-16.00 Uhr
Raum EG/1, Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, Horner Weg 170, 22111 Hamburg
Diversity Management ist ein in den 1990er Jahren in den USA entstandenes Organisations- und Personalentwicklungskonzept, eine betriebswirtschaftliche Strategie. Mit Hilfe der verschiedenen Diversity-Programme, sollen personale Vielfalt und die Abweichungen von der Norm innerhalb von Organisationen und Betrieben als nutzbare Ressourcen aufgefasst werden, um die wirtschaftlichen Erfolge zu erhöhen. Diversity ist in den vergangenen Jahren aber auch zu einem wichtigen Stichwort an deutschen Universitäten geworden. Neben dem Gebrauch in den Erziehungswissenschaften und der Sozialen Arbeit als Managing Diversity, taucht der Begriff auch in Form von Diversity-Initiativen in der universitären Organisationsentwicklung auf.
Doch was passiert in und durch diese Diversity-Programme, wenn die Definitionsmacht über deren Ausrichtung und Ziele in den oberen Hierarchieebenen angesiedelt ist? Sind Diversity-Programme, wie sie sich hierzulande etablieren, dazu geeignet, die strukturelle sowie alltägliche Diskriminierung und soziale Ungleichheit grundsätzlich anzugreifen?
In diesem Seminar soll der Organisationsstrategie Diversity Management „von oben“ das Konzept der Intersektionalität gegenüber gestellt werden. Intersektionalität geht es um das Aufdecken und Bekämpfen von sozialen Ungleichheiten, sowie struktureller und alltäglicher Diskriminierung. Intersektionalität zeichnet sich dadurch aus, dass sie danach strebt, die Verschränkung verschiedener Herrschaftsverhältnisse, und damit auch die gegenseitige Beeinflussung von Ausschlussmechanismen, zu erfassen und zu analysieren.
An verschiedenen Beispielen und Anwendungsfeldern werden wir uns mit beiden Konzepten beschäftigen. Zentrale und erkenntnisleitende Fragen dabei sind, welche Bedeutung die verschiedenen Differenz- und Machtachsen beispielsweise für den Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt, den Uni- und Berufsalltag aber auch gegenwärtige Subjektivierungsweisen haben. Welche Handlungsstrategien scheinen zum Abbau von Diskriminierung und Ungleichheiten als geeignet?