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Kompaktseminar „Intersektionalität in der Arbeit am Sozialen: Perspektiven der Disability Studies“

Lehrbeauftragte: Heike Raab

Kompaktseminar, Vorbesprechung: Di., 20.10.2015, 14.00-15.30 Uhr
Raum EG/1, Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, Horner Weg 170, 22111 Hamburg

Fr., 13.11.2015, 09.00-16.00 Uhr; Sa., 14.11.2015, 09.00-16.00 Uhr
Fr., 22.01.2016, 09.00-16.00 Uhr; Sa., 23.01.2016, 09.00-16.00 Uhr
Raum EG/1, Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, Horner Weg 170, 22111 Hamburg

Seit den 1990er Jahren spielt der Umgang mit Vielfalt, Verschiedenheit oder Differenz in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen als auch in öffentlichen Diskursen zunehmend eine hervorgehobene Rolle. Gleichwohl zeichnen sich die unterschiedlichen Konzeptionen durch eine große Variabilität aus. Unterschiede, die einen Unterschied machen, stellen dennoch in diesen Ansätzen den zentralen Referenzpunkt von Theorie, Praxis und Forschung dar. In sozialwissenschaftlichen Diskursen geht es insbesondere um die Auseinandersetzung mit Unterscheidungspraktiken und Differenzproduktionen in Politik, Kultur und Pädagogik oder Gesellschaft.

Im Rahmen dieses Seminars soll ein intensiver Austausch über unterschiedliche theoretische wie empirische Zugänge zum Thema Vielfalt/Verschiedenheit stattfinden. Ausganspunkt hierfür ist die theoretische Forschungsausrichtung der Disability Studies. Die Disability Studies versprechen dabei neue Einsichten in das Verständnis von Behinderung. Diese Ausrichtung hinterfragt die gängige Adressierung von Behinderung als individuelles Defizit. Stattdessen wird Behinderung in den Disability Studies als Folge soziokultureller Verhältnisse betrachtet und damit als Konstrukt bestimmt. Aus der Sicht der Disability Studies erfolgt in diesem Seminar eine Präzisierung von Differenzkonzepten, mithin von gesellschaftlichen Differenzverhältnissen. Vergesellschaftungsformen von Behinderung und in der Arbeit am Sozialen sind zentral.

Anders formuliert: das Feld von Behinderung wird in dem Seminar entlang der Konzepte von Diversität, Inklusion und Intersektionalität erkundet. Leitend sind das kulturelle Modell von Behinderung und eine dekonstruktivistische Perspektive auf das Soziale. D.h., das Hauptaugenmerk liegt darin zu diskutieren wie die Binarität behindert/nicht-behindert in der Gesellschaft und in der Arbeit am Sozialen hervorgebracht und verstetigt wird.

Ausgehend davon sind drei Themenkomplexe relevant:

  1. Konzeptionen von Vielfalt und Differenz
  2. soziokulturelle Mechanismen von In/Exklusion
  3. Vielfalt und Differenz in Handlungs- und Praxisfeldern