Lehrbeauftragte: Bärbel Mickler, Joachim Becker
Kompaktseminar, Vorbesprechung, Die., 08.11., 14.00-15.30 Uhr, Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, Horner Weg 170, 22111 Hamburg, Raum EG 1
Fr., 02.12.2016, 09.00-16.00 Uhr; Sa., 03.12.2016, 09.00-16.00 Uhr
Fr., 13.01.2017, 09.00-16.00 Uhr; Sa., 14.01.2017, 09.00-16.00 Uhr
Die Kompakttermine finden in den Räumlichkeiten des Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg, Holsteinischer Kamp 26 statt.
Barrieren für behinderte Menschen sind zahlreich und in allen Bereichen des Lebens vorhanden. Dies betrifft nicht nur fehlende Rampen und Fahrstühle, mangelnde Orientierungsmöglichkeiten, unzureichende Mobilitätsangebote etc., sondern auch vielfältige Formen der sozialen Ausgrenzung behinderter Menschen wie Vorurteile, Isolation, ein mangelhafter Zugang zur Bildung, sprachliche Barrieren usw.. Auch dass behinderte Menschen ihre Lebenswelt oft nicht oder nur unzureichend selbst gestalten können, gehört dazu. Die Barrierefreiheit von Lebensräumen – und das schließt die Barrierefreiheit von Gestaltungsprozessen und Möglichkeiten der Lebensplanung ein – ist eine zwingende Voraussetzung für Selbstbestimmung.
Barrieren fallen nicht vom Himmel. Sie sind Ausdruck gesellschaftlicher Paradigmen und Werthaltungen und beruhen auf bestimmten sozio-ökonomischen Regimes. Sie sind letztlich auch immer Symbol einer Machtlosigkeit und zentrale Manifestation einer Behinderung im gesellschaftspolitischen Sinn
Im Seminar geht es nicht nur darum, wie unterschiedlichste Barrieren erkannt und vermieden bzw. abgebaut werden können, sondern auch, wie sie entstehen, welche gesellschaftlichen Mechanismen ihnen zugrunde liegen.
Themen sind auch die Beschäftigung mit der Entwicklung und Sicherung von Qualitätsstandards im barrierefreien Planen und Bauen von Wohnungen, Arbeitsstätten und anderen öffentlichen und privaten Räumen und die kritische Betrachtung der Mitwirkungs(un)möglichkeiten behinderter Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebenswelt.
Im Seminar werden wir uns dem Thema durch fachliche Inputs der Lehrenden sowie Referate der TeilnehmerInnen nähern. Ein wichtiger Teil soll aber auch in praktischen Übungen und dem Austausch von Erfahrungen bestehen.