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Ringvorlesung „Inclusive Religions?! Über Befreiung und Emanzipation“

Dienstag, 16.15-17.45 Uhr, Raum C1053 Gorch-Fock-Wall 7, 20354 Hamburg

Inklusion ist ein Menschenrecht, das spätestens mit dem Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Jahre 2006 im Völkerrecht von den Vereinten Nationen verbindlich verankert wurde. Als menschenrechtliche Kategorie verbindet sich mit Inklusion das Ziel eines antidiskriminatorischen, auf Chancengleichheit und Partizipation für Alle beruhenden Umgangs mit Heterogenität und Diversität. Aber welche Bedeutung hat Inklusion für Religionen? Spielen sie im Hinblick auf die Verwirklichung von Menschenrechten, zumal in säkularen Gesellschaften, eine bloß untergeordnete Rolle? Oder geht nicht gerade auch von ihnen häufig ein starker Impulsaus, Befreiung und Emanzipation zu unterdrücken? Die Veranstaltung zollt der steigenden gesellschaftlichen Bedeutung von Religionen als Instrument der sozialen Grenzziehung zwischen Menschen Rechnung. Sie fragt danach, ob und wie religiöse Traditionen oder/und religiös motivierte Diskurse soziale Ungleichheit(en) und gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse (re-)produzieren und über welches Potential Religionen verfügen, befreiende oder/und emanzipatorische Prozesse zu initiieren, die zur Verwirklichung von Inklusion beitragen.

22.10.
Einführungsvortrag: Wozu „Inclusive Religions: Über Befreiung und Emanzipation“? 
Jürgen Homann, Lars Bruhn, wissenschaftliche Mitarbeiter ZeDiSplus

29.10.
Behinderungen der Inklusion: Diverse Zugänge zu einem weiten Verständnis
Dr. rer. soc. theol. habil. Wolfhard Schweiker, Dozent am Pädagogisch-Theologischen Zentrum Stuttgart und PD an der Universität Tübingen

05.11.
Zwischen Emanzipation und Vereinnahmung, Heilungsgeschichten im Neuen Testament im Kontext aktueller Dis-/ability Diskurse
Heike Beckedorf, Pastorin i.R., DGfP, KbS, KeT, Hannover

12.11.
Wer sich des Armen erbarmt, leiht Gott (Spr.19,17) – die Annahme eines die menschliche Kooperation suchenden Gottes als Kern religiös-sozialer Kommunikation
Hans-Jürgen Benedict, Theologe, Friedensforscher, Autor, emeritierter Prof. Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie Hamburg

19.11.
(Multireligiöse) Räume der Stille
Gisela Groß-Ikkache, Pastorin Evangelische Studierendengemeinde (ESG) Hamburg

26.11.
Die Herausforderung, die traditionellen Gottesvorstellungen zu überdenken, hat zum Ziel, die Befreiung von theologischen-Ismen: dem christlichen MASOCHISMUS, dem Theologischen SADISMUS und seine Auswirkungen für Leidende zu erreichen
Eva Bohne, langjährige Leiterin der ev. Familienbildungsstätte HH-Lokstedt, Referentin der nordelbischen ev.-luth. Kirche (1989- 1992) i.R., Zeitzeugin, Autorin, Aktivistin, Hamburg

03.12.
Verkörperte Grenzüberschreitung (Embodied Transgression) aus transkultureller Perspektive
Joy Hoppe, indische Theologin und Pastorin in der Friedenskirche Altona, ev.-luth. Kirchengemeinde Altona-Ost, Hamburg

10.12.
„Alle alles ganz zu lehren!“ (Comenius). Ein didaktisches Programm contra Ausschließung, eine politisch-theologische Perspektive von Emanzipation und ihr Verbündeter: Paulo Freire und seine befreiende Pädagogik
Dr. Andreas Hellgermann, Lehrer am Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg, Mitarbeiter im Arbeitskreis der Religionslehrer*innen des Instituts für Theologie und Politik, Münster

17.12.
Barrierefreiheit und Denkmalschutz, eine unlösbare Aufgabe?!
Prof. Dr. Bernd Kritzmann, freischaffender Architekt, Hamburg

07.01.
Queere Perspektiven: Der Beitrag von queer zu einer inklusiven Theologie der Vielfalt
Dr. Kerstin Söderblom, ev. Pfarrerin, Systemische Beraterin und Seelsorgerin, Köln

14.01.
„Brich den Hungrigen dein Brot…“ Zwischen selbstverständlicher Solidarität und paternalistischen Rollenzuschreibungen – Christliche Leitbilder von Hilfe in der Bibel und ihre Ausformungen bis heute
Matthias Vernaldi, Theologe, Aktivist, Berlin

21.01.
„Manche behandeln mich wie einen Geist“: In Nigeria und Brasilien mit Behinderung(en) leben
Dr. Katharina Peetz, Institut für Weltkirche und Mission, Frankfurt Sankt Georgen

28.01.
„Die Hinkende will ich zum Anfang machen“, Feministische Überlegungen zu einer Theologie des Fleisches
Dr. Eske Wollrad, Geschäftsführerin des Evangelischen Zentrums Frauen und Männer gGmbH, Hannover

Koordination: ZeDiSplus (Zentrum für Disability Studies und Teilhabeforschung), Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie. Stiftung Das Rauhe Haus